nix strickiges

Vielleicht schrecke ich ja die paar LeserInnen hier im Blog ab. Aber auch das gehört halt zu meinem Leben. Das hat sich in den letzten 4 Wochen gewaltig geändert und wird sich noch weiter ändern. Nein, mit meinem liebsten Schatz hat das nichts zu tun. Ohne ihn würde ich das auch gar nicht durchziehen können. Und nein, auch mit der Arbeit hat das nichts zu tun.

Ich hab ne ärztliche Diagnose bekommen, die mein Leben plötzlich und von heute auf morgen auf den Kopf stellte und stellt. Dass ich eine solche mal bekommen würde, hätte ich nicht gedacht. Und lange Zeit – und irgendwie auch jetzt noch – dachte/denke ich, damit kannst Du gar nicht gemeint sein. Das passiert nicht mit Dir. Du träumst nur mies und gleich wachst Du auf und Du bist gesund und glücklich und alles ist gut.

Das Schreckensgespenst, das mich vor vier Wochen begegnet ist und das mein Leben komplett durcheinandergerüttelt hat, nennt sich „Brustkrebs“. Und weil das für mich ein sehr abstrakter Begriff ist, nenne ich ihn *Otto*.

*Otto* hat sich links eingenistet, aber im Körper nichts angerichtet, so haben schon die Voruntersuchungen ergeben. Und nun beginnt so langsam die Behandlung, *Otto* wieder die Auszugspapiere zu geben. Bei mir beginnt Mitte nächster Woche die Chemo, der Port dafür wurde auch schon implantiert. Durch die Chemo soll *Otto* geschrumpft werden. Aber glaubt gar nicht, dass mich das alles vom Stricken abgehalten hat 🙂 Und nun wisst Ihr auch, warum bei mir die Mützenleidenschaft ausgebrochen ist. Haarausfall ist halt eine der Begleiterscheinungen der Chemotherapie. Vor der Chemotherapie habe ich irgendwie nicht die große Angst davor. Angst macht mir das „Anstechen“ des Ports. Erfühlt habe ich ihn schon. Und jetzt – am Montag war die Portimplantation – halten sich die Narbenschmerzen wirklich sehr in Grenzen. Die Fäden zwicken halt nur. Aber stricken – geht 🙂

Lange hab ich mir überlegt, ob ich das hier so „öffentlich“ schreiben soll. Aber meine Krankheit ist ja nicht ansteckend, auch habe ich gute Heilungschancen. Und *Otto* gehört jetzt gerade zu meinem Leben genauso dazu wie Stricknadeln und Wolle. Aber sein Auszug ist schon geplant und spätestens im Hochsommer 2014 will ich wieder gesund und munter sein. Und *Otto* gehört dann zur Vergangenheit.

Und demnächst gibts auch wieder strickiges und fröhlichere Themen. Versprochen.

7 Gedanken zu „nix strickiges

  1. SannA

    Nabend Ulli,

    meine allerbeste Freundin hatte am 05.12.2012 auch die Diagnose Brustkrebs – rechts, sehr bösartig. Es konnte Brusterhaltend operiert werden – die Chemo und sehr viele Betrahlungen hat sie seit 4 Wochen überstanden, am 05.12.2013 dann die Nachricht, dass alles in bester Ordnung sei! Ihre Mutter ist mit 59 an Brustkrebs gestorben und ich bewundere A. noch immer unendlich für ihre Zuversicht, die sie hat und hatte – zum Jahreswechsel wird sie dann ihre lang ersehnte Kur antreten und freut sich, dass sie ihr Leben wieder hat. Sie hat 3 Töchter und 1 Enkeltochter – und hatte große Angst, dass auh die Mädels erkranken können – auch hier gab es nun Entwarnung, denn die Mädels wurden getestet – und ich denke, dass jede Frau. die mit ihrem „Otto“ an die Öffentlichkeit geht aufzeigt, dass es wohl eine Krnakheit ist, aber das Leben damit nicht aufhört.

    Toi,toi,toi für die Chemo – und immer vor Augen halten, dass die vorbei geht!

    Ich wünsche Euch alles Gute!

    Liebe Grüße, SannA

  2. Erika

    Hallo liebe Ulli,ich wùnsche dir alles Gute.Es ist noch nicht allzu lange her,da hat sich so ein blöder Otto bei meinem Mann eingenistet und wohlgefühlt.Es ist,wie du schreibst,wie ein böser Traum,du wirst wach und alles ist anders.Aber der Otto hat hat verloren und ist seit vier Jahren nicht mehr aufgetaucht.Du wirst ihm schon die Stirn bieten.Mach es gut ,der wird merken das er unerwünscht ist.Liebe Grüße von der Erika

  3. Ina

    Liebe Ulli,

    ich habe gerade von deinem Schicksal gelesen. Du tust Recht daran hier auch darüber zu schreiben. Es kann jeder Blogger entscheiden wie persönlich sein Blog wird.

    Das Thema Brustkrebs kann so viele genau so schnell treffen wie dich. Es ist gut, dass sich nicht alle damit verstecken. Es gibt dir ein Ventil hier darüber zu schreiben und manchen Lesern vielleicht auch Kraft. Denn jedes Schicksal ist anders aber zu wissen dass man damit nicht allein ist hilft enorm.

    Ich wünsche dir einen guten Verlauf der Therapien und ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

    Ina aus Sachsen

  4. Iris

    Ach Ulli, das sind ja gar keine guten Nachrichten.
    Ich wünsche Dir für die Zukunft natürlich alles Gute und ganz viel Kraft für die Chemo. Und ich drücke dir die Daumen, das Otto sich ganz schnell wieder vom Acker macht und du gesund deinen Weg weiter gehen kannst.

    Liebe Grüße
    Iris

  5. Astrid

    Ich habe eine Weile kaum Blogs gelesen und beim „Nachholen“ nun das – schmeiß Otto raus, der hat nix bei dir zu suchen!!! Ich wünsche dir viel Kraft für die Chemos – aber ich weiß, du schaffst das!!!
    Liebe Güße
    Astrid

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